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San Mauro

Eigentlich wollten wir heute zum Kunsthandwerker-Markt in Tarabuco. Er findet jeden Sonntag statt. Verschiedenste Kunsthandwerke werden angeboten und die Frauen sind in ihren traditionellen Kleidern. Von nahezu jedem Reiseführer empfohlen und dementsprechend freuten wir uns darauf. Um Sieben sind wir aufgestanden, um möglichst früh den Bus zu nehmen. Geschätzte Fahrtdauer 1,5-2h! 

Als wir nach drei Stunden immer noch keinen Markt gesehen hatten (ser Bus este einfach soo langsam, drum wunderten wir uns nicht eher), fragten wir nochmal nach. Als Antwort kam „Tarabuco? Da sind wir vor einer Stunde durch gefahren.“ So ein Mist! Obwohl wir die ganze Zeit zum Fenster rausgeschaut hatten, haben wir es verpasst. „Aber wir fahren alle nach Timoto, dort ist heute das Fest des Schutzpatrons San Mauro!“ Warum nicht? Das Fest steht sicherlich in keinem Reiseführer und wenn wir jetzt schon soweit gefahren sind, dann kommt es auf die Stunde mehr auch nicht mehr an. 

Tatsächlich waren wir die einzigen gringos auf den ganzen Fest. Es gab viele Essensstände mit den üblichen chilenischen Gerichten (pollo picante, aji de carne, empanadas…), viele Stände mit Haushaltswaren und mit westlicher billiger Kleidung. Zwischendrin konnte man gegen Geld sich Glückssteine kaufen, von Vögeln oder Affen die Zukunft (mittels Karten ziehen) lesen lassen und alle möglichen Gebrauchsgegenstände mit Weihrauch segnen lassen. Auch Blei giessen war im Angebot, was Stiefi auch Mal ausprobierte. Dabei kam auch Weihwasser zum Einsatz und ein symbolischer 100USD Schein, der natürlich Reichtum verspricht. Letzterer hätte aber zusammen mit dem Stück Blei nochmal 80Bolivianos extra gekostet, was wir dankend ablehnten. Bei der Einreise in die USA hätte uns der falsche 100er sicherlich kein Reichtum, sondern viel Ärger bereitet. Wir fanden es schon erstaunlich wieviel Hokuspokus und Aberglaube an einem katholischen Fest stattfindet. Dass Aberglaube, indigener Glaube und katholischer Glaube schön durchmischt werden, ist uns auf unserer Reise schon öfter aufgefallen. Es gibt z.B. vor Kathedralen Wunderheiler und es werden Pachamama und Gott gleichzeitig verehrt.

Leider hatte das Fest tagsüber nicht mehr zu bieten, wobei die Bühne schon sehr gross war und auf eine fette Party schliessen liess. Da wir noch vier Stunden Rückfahrt vor uns hatten, entschlossen wir uns bereits nach drei Stunden wieder zu gehen.

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