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Das Krankenhaus in Yangon

31.03.2017: Nein, ihr müsst euch nicht sorgen, wir sind nicht wegen uns ins Krankenhaus gegangen. Seit wir hier sind überlegen wir was wir hier für die Menschen tun können.

Als wir das letzte Mal in Yangon waren, sahen wir von aussen bereits das Spital, welches einen sehr erbärmlichen Zustand machte. Als wir eine Gruppe ausländischer Ärzte zufällig sahen sprachen wir sie an. Über sie erhielten wir den Kontakt zu einem englischsprachigen Arzt, den wir hier zum persönlichen Schutz Dr. Q. nennen. Wir verabredeten einen Termin für den 31.

Als wir an dem Tag ankamen, betraten wir das Krankenhausgelände durch einen Seiteneingang. So mussten wir noch ein Stück über den Campus laufen. Was wir sahen hat uns geschockt. Wir sahen Menschen, die auf dem Boden Kleider für ihre Verwandten wuschen, Zeug verkauften und auch myanmesische Kioske… eine richtige kleine Stadt auf dem Campus des Spitals. Durch ein Fenster sahen wir in ein Krankenzimmer mit um die 15 Betten, welche nicht durch einen Sichtschutz von einander abgetrennt waren.

Patienten wurden über die Notaufnahme mit einem Krankenwagen angeliefert. Jetzt darf man sich die Krankenwägen in Myanmar nicht wie bei uns hochmodern und als grossen Kastenwagen vorstellen, sondern vielmehr wie ein sehr kleiner umgebauter Minibus mit einem Minimum an Notfall-Zubehör drin. Das Martinshorn geht im Geräuschpegel der Strasse komplett unter, jede Hupe ist hier lauter als das Horn.

An der Rezeption warteten wir ein paar Minuten auf unseren Kontakt. Während wir warteten sahen wir, dass das Krankenhaus an sich funktioniert. Es gibt eine Grundausstattung und eine gewisse Hygiene, auch wenn dies auf einem ganz anderem Niveau ist, als wir es aus Europa kennen. Nichts desto trotz war es schockierend zu sehen, wie Menschen mit grossflächigen Brandwunden eingeliefert werden oder wie man nahezu überall einfach reinsehen konnte ohne dass den Patienten irgendeine Art Privatsphäre vorbehalten wäre.

Unser Kontakt, Dr. Q. erzählte uns über das Spital, seine Arbeit und das Gesundheitssystem in Myanmar. Aktuell befindet sich letzteres im Aufbau. Im Jahr 2014-2015 verliefen sich die Ausgaben für das Gesundheitssystem auf immerhin 3.4% der Staatsausgaben. Dr. Q berichtete davon, dass aktuell die Grundversorgung im Krankenhaus gewährleistet ist, es aber an neuen und guten technischen Geräten zur besseren Diagnostik fehlt. Unser begrenztes Budget erlaubte uns jetzt nicht die Anschaffung teurer Instrumente und so fragten wir nach welche anderen Möglichkeiten es gäbe zur Unterstützung des Spitals. So kamen wir auf die Ausbildung der Ärzte zu sprechen.

In Myanmar kamen im Jahr 2013-2014 auf 100’000 Menschen 61 Ärzte, was ungefähr dem asiatischen Durchschnit von 59 entspricht. Jedoch wurde zur Erhöhung der Qualität der ausgebildeten Ärzte die Anzahl der beginnenden Medizinstudenten im Jahre 2012 von 2400 auf 1200 halbiert. [Quellenangabe] Da auch Dr. Q die Qualifizierung der Ärzte als wichtig und zu fördernd ansah, entschieden wir uns eine online Weiterbildung eines Arztes/Pflegers aus Myanmar als Teilstipendium zu unterstützen.

Den Rest des Tages erkundeten wir Yangon weiter.

In einer Mall wurden wir eingeladen an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Die erste Runde gewann Dominik und auch Stiefi durfte in der zweiten Runde gegen den Moderator in einem anderen Spiel gewinnen.


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